Damit Pakete in Shanghai ankommen, Paletten in Südamerika und Container in Australien, dafür sorgt die Software von Heidler Strichcode. Das Wolfschlugener Unternehmen hat sich mit frachtführerunabhängigen Versandsystemen in den vergangenen 25 Jahren weltweit einen Namen gemacht.
Firmengründer Walter Heidler freut sich zusammen mit Ehefrau Brigitte sowie den Kindern Steffi und Mats das Firmenjubiläum zu feiern. Foto: privat
WOLFSCHLUGEN (sip). „Jeder Adressaufkleber, wir sagen Frachtführeretiketten, ist anders – je nachdem, welches Unternehmen mit dem Versand beauftragt wurde“, erklärt Walter Heidler. Der Geschäftsführer und Firmengründer des Wolfschlugener Unternehmens zeigt, was er meint. Tatsächlich: Mal ist die Adresse oben, mal der Unternehmensname, mal ist die Postleitzahl groß in der Mitte angesiedelt, mal der Strichcode, mit dem das Paket nachverfolgt werden kann. „Wir bieten unseren Kunden die entsprechenden Module, mit denen sie das für ihren Versand passende Etikett ausdrucken können“, sagt Heidler.
Für rund 200 verschiedene Paketdienste oder Speditionen ist die entsprechende Software vorhanden. „Wir können von Wolfschlugen aus die passenden Module freischalten – von Shanghai bis Südamerika“, berichtet der Diplom-Ingenieur. Auch Änderungen in den Anforderungen und die Wartung laufen über das Internet. Als Walter Heidler 1991 anfing, war das noch ganz anders. „Unsere Möglichkeiten sind mit der Technik gewachsen.“
Aber nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch das ganze Unternehmen wurde ständig größer. Was in einer Einliegerwohnung in Wolfschlugen begann, benötigt heute ein Wohn- und Geschäftshaus in der Max-Eyth-Straße 25. 20 Mitarbeiter, vor allem Fachinformatiker, kümmern sich um die individuellen Lösungen für die Kunden. Viele von ihnen sind schon lange Jahre dabei. „Wir haben im Laufe der Jahre bestimmt 50 Azubis ausgebildet und immer die besten haben wir behalten“, erzählt der 67-Jährige schmunzelnd. Zum Team gehören weiterhin Ehefrau Brigitte, die von Anfang an dabei war, und inzwischen auch der Nachwuchs. Während Tochter Steffi für das Kaufmännische zuständig ist, kümmert sich Mats Heidler um den technischen Bereich. Nach wie vor ist es Walter Heidler, der ein Ohr für die Probleme seiner Kunden hat. „Ich höre einfach genau zu und überlege mir dann Lösungen.“ So ersann er erst vor Kurzem ein System zur optischen Volumenmessung. Frachtstücke können mittels Kameras schnell und einfach vermessen werden.
Ideenreich war Heidler von Anfang an: Als Entwicklungsingenieur war er bei einem amerikanischen Unternehmen dafür zuständig, individuelle Lösungen für die unterschiedlichsten Kunden zu finden. So kam Heidler zufällig zu einem Versandunternehmen. „Als sie mir ihr Anliegen geschildert hatten, war mir klar, die wollen etwas anderes als meine Firma bieten konnte“, erzählt Heidler: „Ich habe dann am nächsten Tag gekündigt und meine erste Versandsoftware entwickelt.“ Das Versandunternehmen war begeistert und bestellte gleich 80 Systeme: „So hat alles angefangen.“
Dank deren Weiterempfehlung seien immer neue Kunden hinzugekommen – und so ist es auch heute noch: „Wir haben keinen aktiven Vertrieb, sondern leben von den Empfehlungen“, sagt Heidler: „Und wenn ein Kunde in ferne Länder geht, nimmt er uns einfach mit.“